Islandpferde Gestüt Vossbarg

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Islandpferde Gestüt Vossbarg

2015, mitten rein ins Leben II

Unsere wunderbare Ásta, 17.04.1991 bis 01.01.2015

01. Januar 2015

Noch tags zuvor , am letzten Tages des Jahres, sprachen meine Nachbarin und ich über das Leben und das Lebensende unserer Pferde. Besonders über das Lebensende möchten viele, die Tiere halten nicht so gerne nachdenken. Ja das ist sehr verständlich und es spielt auch keine Rolle, ob man nur ein Pferd besitzt oder wie wir 15 Pferde.
Unser Lebensprinzip ist und war schon immer: solange ein altes Pferd in der Herde ohne Probleme mitlaufen und leben kann und es Teil dieser Herde ist, ist für uns alles gut. Ganz spezielle Fütterungen und große Sonderbehandlungen, z.B. Klinikaufenthalte und damit raus aus dem gewohnten Umfeld, um das Leben zu verlängern, wollen wir nicht machen. Es ist gut sich solche Dinge unbedingt in guten Tagen/Lebenszeiten zu überlegen, um im Ernstfall ruhig und besonnen zu reagieren.
Dieser Ernstfall ereignete sich bei uns am diesem wunderschönen und sonnigen Neujahrstag gegen Mittag. Als wir zur Weide rauskamen, um die Herde im neuen Jahr zu begrüßen, stand Ásta abseits. An sich war das nichts ungewöhnliches, denn sie war immer und zu allen Zeiten ein Pferd, was zu den Herdenmitgliedern einen großen Individualabstand brauchte. In der Enge eines Paddocks fühlte sie sich stets unwohl. Wir kennen jedes unserer Pferde sehr genau, jetzt war sie irgendwie anders als sonst.
Bereits in den letzten Wochen hatten wir sie immer im Blick gehabt, denn sie lahmte leicht und ab und zu auch mal mehr, hielt dennoch sehr gut mit der Herde mit. Jetzt aber konnte sie sich nur sehr sehr mühsam bewegen, hatte auch kaum gefressen.
Was tun? Nach Hause holen zu Fuß oder mit dem Pferdehänger? Vielleicht um das Ganze noch einige Tage zu beobachten? Vielleicht aufwändige Lahmheitsdiagnostik betreiben? Eine große Zumutung für die alte Stute.
Nein, es war schnell klar. Wir ließen sie bei ihrer vertrauten Herde und haben sie am Nachmittag im Beisein der Herde eingeschläfert. Ásta blieb bis zum Schluß so wie sie immer war: ruhig und gelassen, vertrauensvoll und freundlich.
Wir sind traurig, aber gleichzeitig auch beruhigt, weil sie, wie wir denken, ein sehr sehr schönes Leben auf dem Vossbarg hatte und ihr am Ende langes Leiden erspart blieb.

Ásta wurde am 17.04.1991 als jüngste Tochter und letztes Kind unserer Pernille geboren und es war für uns klar, sie als Zuchtstute zu behalten. Nein das stimmt nur bedingt, an Zucht dachten wir zunächst gar nicht. Sie absolvierte fünfgängig sehr erfolgreich die Leistungsprüfung, Reiter war Svenni Hjörleifsson. Damals war das noch auf der Ovalbahn nach IPO. Sie wurde im gleichen Jahr Siegerin der Rassegruppe Islandpferde bei der Elitestutenschau des Pferdestammbuchs und danach zur Staatsprämienstute ernannt. Aber eigentlich war Ásta mein Reitpferd. Sie machte enorm viel Spaß! Sie war temperamentvoll, sehr zuverlässig, immer artig und freundlich, wenn auch wie ihre Mama mit einem durchaus sehr eigenen Kopf. Sie war aber nie eine Leitstute.
Eine gute Stute gehörte für uns dann in die Zucht:
1999 wurde der schöne Leikur frá Lækjabotnum Sohn Laurus geboren, 2000 folgte Spes, eine Drafnar vom Barghof Tochter, 2002 kam Sverre, ebenfalls von Drafnar, 2003 erblickte Linda, die Odinn vom Barghof Tochter das Licht der Welt, 2005 folgte der töltende Glampi, ein Sohn des Helmingur vom Barghof. 2007 kam Apríl auf die Welt, Sohn des Merkur von Birkenlund. Die Kombination schien uns so gut, dass wir sie wiederholten. 2009 wurde ein schönes Stutfohlen geboren, was leider nur vier Tage lebte und keinen Namen bei uns erhielt.
Als letzte Nachkomme von Ásta wurde 2010 Hulda, eine Tochter des Góður-Greifi, geboren. Hulda ist die jenige, die ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Wie oft kamen wir auf die Weide und mußten sehr genau gucken, wer ist nun wer.
Unsere Ásta lebt hoffentlich in einigen ihrer Nachkommen auf positive Weise weiter und gibt ihnen ihre besten Reitpferdeeigenschaften, ihr schönes Temperament, ihre Gelassenheit, ihre kluge Zurückhaltung und auch ihren Willen auf den Weg mit.


Ásta und ihre Kinder

 

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