Islandpferde Gestüt Vossbarg

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World Dog Show


09. / 10. November 2017

Zu einem Kurz Trip ging's für mich am Donnerstag Morgen nach Leipzig. Bereits seit Mittwoch war dort die World Dog Show in vollem Gange. Eine Show der Superlative und noch niemals so gut besucht wie in diesem Jahr. 31.000 Hunde - ja die Zahl stimmt wirklich - waren in verschiedenen Disziplinen am Start. Mich interessierten natürlich überwiegend die „Zuchtschauen / Ausstellungen“ und Rassepräsentationen. Lange hatte ich darüber nachgedacht , ob ich nur so zum Zuschauen hinfahre, ja oder nein. Bekanntlich ist es zu Hause immer am schönsten und entspanntesten, jedenfalls für mich. Und Hunde angucken, die in großen Hallen auf kleinen Ringen herumlaufen müssen, ist so spannend nicht wirklich. Was sagt das über diese Hunde denn in Wirklichkeit aus?
Grübel, grübel, lohnt der Aufwand und überwiegt das Vergnügen, diese Reise zu machen, so meine Überlegungen.
Ja aber dann kam sehr kurzfristig die Anfrage, ob ich am Ring ( Rassegruppe 5, Nordische) helfen könnte. Helfer bin ich ja immer gerne, egal ob im Pferde- oder Hundebereich. Also spontan zugesagt und schon ging's los nach Leipzig. Natürlich ohne Calle, Vinur oder Bibi. Die hatten es auch viel besser zu Hause auf dem Vossbarg.
Die knapp zwei Tage haben sich voll gelohnt. Die Arbeit als Ring Helfer war eine tolle Erfahrung und hat richtig Spaß gemacht. Und ich hab mir zudem von morgens bis abends unglaublich viele Hunde und ihre Menschen ansehen können. Es waren zweifellos viele sehr schöne Hunde da. Ob sie glücklich und ohne Streß waren in den Hallen und Show Ringen? Das wage ich zu bezweifeln. Ich hab viele sehr gestreßte Hunde beobachtet. Aber Hunde sind toll, die meisten kennen ihren Job, den sie in der Situation machen sollen. Nämlich schön sein, dem Richter gefallen. Nein sie wollen alles für ihren Menschen tun und machen meist still und überwiegend ergeben mit. Viele Vorführer merken nicht oder wollen es nicht bemerken, was mit ihrem Hund wirklich los ist. Die Hunde lassen sich am Show Halsband in Position und Haltung hochzerren, werden hingestellt, rumgeschubst und sollen wie Standbilder stehen bleiben, der fremde Richter fasst sie überall an...und meist steht in unmittelbarer Nähe der nächste fremde Hund. Ja das muß man schon aushalten können. Und wofür? Für den Pokal, die Titel und die Ehre, die der Besitzer bekommt. Den Hunden, denke ich mal, ist das nämlich ziemlich wurscht.
An den zwei Tagen hab ich nur einen (!!!) Vorführer gesehen, der spontan seinen Hund aus dem Sieger Show Ring rausgenommen hat, als er bemerkte, das der sehr gestreßt war. Hut hab, das fand ich großartig.
Wenn dann nach den Auftritten im Ring die Hunde erschöpft im Kennel oder auf ihrer Decke schlafen, sagen die Besitzer, ihre Hunde sind voll entspannt. Na ja auf einige trifft das sicher auch zu. Das Abgefahrenste an Hundemißachtung entdeckte ich auf dem Parkplatz. Dort standen große Busse, überwiegend aus Ost-Europa. Ich - voll naiv - dachte erst wie toll Besucherbusse. Ne von wegen, abends sah ich es wirklich, die Busse waren vollgestopft mit übereinander gestapelten Kennels, alles voll mit Show Hunden. Alle extrem eng beieinander. Da waren ja nicht mal die Besitzer dabei. Viele Hunde werden inzwischen von professionellen Handlern vorgeführt und fertig ist das. Ohne Worte....
Nein, ich bin nicht grundsätzlich gegen Ausstellungen . Ich hab ja mit Calle und Vinur selbst genügend davon mitgemacht. Nur für mich und meine Hunde habe ich erkannt, dass es nicht wirklich meine und schon gar nicht die Welt meiner Hunde ist.
Und es nützt eben auch nichts, wenn fast alle Hunde (so war es in unserem Ring) ein vorzüglich als Note bekommen. Das ist schön für die Besitzer, aber es hat eigentlich keine Aussagekraft mehr. Wie sagte eine Ring Kollegin so schön: wenn der Richter an alle vorzüglich vergibt, macht er es sich bequem, denn darüber wird keiner meckern.
Übrigens hab ich so am Rande mit allerlei Zuschauern gesprochen, die sehr wohl bemerkt haben, wie es vielen Hunden wirklich geht.
Aber letztlich ist das nur meine ganz persönliche Meinung und die spielt im Weltgeschehen der Dog Shows gar keine Rolle. Das Showwesen ist sehr geschickt aufgebaut, man sammelt Titel , damit man dann irgendwann einen Champion auf vier Beinen hat. Das Sammeln macht durchaus mehr oder weniger süchtig, das verstehe ich schon. Und so kommt es, dass die Hundehalter immer wieder losziehen.
Dennoch, die zwei Tage in Leipzig waren klasse, neben vielen schönen Gesprächen mit altbekannten und neuen Züchtern am Rande gab es viel Spaß. Ring Helfer will ich gerne wieder sein im nächsten Jahr.


 

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