Drykkur von Eekenholt war unser erstes eigenes Islandpferd.

Sie kam im Herbst 1978 als Jährling zu uns nach Pinneberg zu unserer Warmblutstute Grána. Die hatten wir aus Kropp in die neue Heimat mitgebracht. Der große Auslauf hintern Haus war eigentlich ein alter Obstgarten, idyllisch gelegen zwischen Nachbargärten. Von Eßzimmerfenster aus dem 1. Stock unserer Wohnung konnten wir die Pferde ständig beobachten. Unser Traum von " Ponys hinterm Haus" war in Erfüllung gegangen.

Drykkur heißt aus dem Isländischen übersetzt "Saufgelage". Das gefiel uns ganz und gar nicht und wir nannten sie von nun an Cosi. 1980 zogen wir nach Appen-Etz auf den Voßbarg ins eigene Haus um. Cosi konnte 1981 in das Hauptstutbuch des Pferdestammbuch Schleswig-Holstein/Hamburg eingetragen werden. Die Idee, mit ihr einmal zum Hengst zu gehen, wurde geboren....

Sie wurde also unsere erste Zuchtstute und hatte bei uns bis zu ihrem Verkauf 1984 ein Fohlen, Dögg. Zusätzlich zum Verkaufspreis hatte ich mir noch ein Fohlen gesichert, was sie 1986 in Neukirchen bei Maren hinterm Haus bekam. Das war Fló.

Es gab jede Menge unterschiedlichste Aktivitäten mit unserer Cosi:
Eine Zeit lang gingen wir beide einmal pro Woche in den heilpädagogischen Kindergarten in Appen-Etz, wo uns jede Menge aufgeregte Kinder erwarteten, die das Pferd steicheln, putzen, reiten oder füttern wollten. Wir hatten viel Spaß miteinander und Cosi ging mit jedem Kind sehr individuell und persönlich um. Zwei Etzer-Mini-Vielseitigkeitsturniere veranstalteten wir auf unserer Hauskoppel. Unsere damals kleinen Kinder und viele andere Kinder, die heute teilweise sehr bekannte Islandpferdereiter sind, waren mit dabei. Und natürlich unsere Isis, die jeden Blödsinn und jede Übung meist geduldig mitmachten. Eigentlich waren das ein bißchen die Vorläufer der heutigen Hestadagar. Beim 2. Seevetal-Ritt 1982 trabte Cosi mit mir die 41 km in 236 Minuten. Damit ergatterten wir den 2.Platz in der Gruppe Islandpferde. Cosi mochte gerne rennen, sie war in bester Kondition und wollte in den Zwangspausen eigentlich gar nicht anhalten.

Pferdestammbuch: Im Sommer 1983 wurde Cosi, mit Fohlen Dögg bei Fuß Siegerin der Gruppe Islandpferde bei der Kreistierschau in Elmshorn. Wir waren mächtig stolz auf unsere schöne Stute.

Eine Materialprüfung war am 25.05.1984 in Schmalfeld dran. Ehrlich gesagt hatten wir damals nicht viel Ahnung, z.B. wie man ein Pferd auf so eine Prüfung vorbereitet und wie man es am besten vorstellt. Wir fuhren ganz einfach mit Cosi los. Die Prüfung fand auf dem Flugplatzgelände in Hartenholm statt. Ich erinnere mich noch genau daran, es war das Notlandefeld, eine ziemlich holprige, abschüssigen Wiese, eine Ovalbahn oder so etwas gab es nicht. Ich versuchte jedenfalls tapfer, die Gangarten von Cosi auf dem unebenen Geläuf wie ich meinte geschickt vorzuführen. Tapfer war es allemal, geschickt wohl weniger.......Das Ergebnis fiel entsprechend aus.

Aber ganz egal, Cosi war ein tolles Pferd!
Wir beide haben gemeinsam den Tölt erlernt. Vielleicht war es nicht ganz so gut, daß sowohl Pferd als auch Reiter "neu" darin waren. Doch viele gemeinsame Lehrgänge haben manches Problem verkleinert. Ich glaube, Cosi hat mir meine Unwissenheit nicht übel genommen. Aber wer weiß, vielleicht hätte sie mit einem Profi alles viel besser gekonnt.

Am 27.08.1984 verkaufte ich Cosi an Maren Andresen nach Nordfriesland.

Sie bekam dort später außer Fló, die ja uns gehörte, noch drei weitere Fohlen, Metta, Fani und Skati von Habel, und führte ein grandioses Leben auf dem Hof von Maren zusammen mit Ziegen, Hunden, Hühnern und direktem Zugang.......ich glaube zur Küche und zum Liegestuhl im Garten

Maren hat viele Geschichten darüber erzählt und geschrieben.
Am 14.12.1994 ging Cosi, gerade erst 17jährig, an einer schweren Kolik ein.