Islandpferde Gestüt Vossbarg

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Islandpferde Gestüt Vossbarg

Pernille (þerna) 5639 frá Syðra-Skörðugili

Pernille am 27.07.1985 in Dänemark im Gestüt Fuglsang, Foto: JS
Samson vom Vossbarg,1988, Foto: JS
Ásta vom Vossbarg 1991, Foto: JS
Tangó vom Vossbarg, im Sommer 1990, Foto: JS

Pernille (þerna) 5639 frá Syðra-Skörðugili, *1978, Braune o.A.


Skarði 894 frá Syðra-Skörðugili

Kulur 746 frá Eyrarbakki

Heðinn 705 frá Vatnagörðum

Bliða 3071 frá Uxahrygg

Kvika 3341 frá Hesti

Nökkvi 260 frá Hólmi

Stjarna frá Syðra-Skörðugili

Von 3212 frá Hesti

Nökkvi 260 frá Hólmi

Skuggi 201 frá Bjarnanesi

Rauðka frá Hólmi

Rispa frá Öxney

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Im Frühjahr 1985 besuchen wir zusammen mit einem Freund, der ein Reitpferd suchte, zum ersten Mal das Gestüt Fuglsang in Dänemark. Es gefiel uns dort auf Anhieb außerordentlich gut, die Gestütsanlage mit den Reitwegen zwischen den Weiden, die Pferde, der Hengst Glaður frá Ytra Skörðugili, Kirsten Skanborg und ihre Andalusier und überhaupt, die gastfreundliche dänische Art machte einfach Spaß. Es wurde ein rundum gelungener Ausflug mit einer Entscheidung:

Wir beschlossen Cosi nach Dänemark zu dem schönen Glaður zu bringen. Cosi war bereits im Jahr davor an Maren verkauft und wir hatten beim Verkauf im Vertrag verabredet, daß wir ein zweites Fohlen aus der Stute ziehen konnten:

Und ein weiterer Entschluß entwickelte sich in den Wochen nach unserem Dänemark Trip: "Laß uns doch mal im Gestüt Fuglsang gucken, ob wir nicht eine schöne Stute zum Reiten und für die Zucht finden."

Als wir Cosi nach Dänemark auf die Deckweide brachten, erzählten wir Kirsten Skanbarg von unseren Wünschen und sie meinte nur: "Ich glaub, da hab ich was für euch."

Sie stellte uns die zurückhaltende dunkelbraune Þerna vor, die ebenfalls bei Glaður auf der Weide stand, und noch nicht allzu lange in Dänemark war. Wir sahen die Stute nur an der Hand und dann kurz an der Longe im taktklaren Tölt und Trab.

Für unsere Entscheidung brauchten wir nicht lange, es waren nur wenige Minuten, so sind wir eben. Die Stute gefiel uns beiden auf Anhieb, der Preis allerdings eher nicht. Aber egal, Þerna frá Syðra-Skörðugili sollte es sein, die wollten wir haben. Das haben wir auch niemals bereut!

Als wir Cosi dann am 27.07.1985 vom Hengst abholten, nahmen wir gleichzeitig die schöne braune Stute mit in ihre neue Heimat nach Appen-Etz.

Der Transport von Dänemark mit der Abwicklung an der Grenze, dann weiter über Nordfriesland zum Cosi Abliefern bis zum Vossbarg nach Appen-Etz ist eine abenteuerliche und aufregende Geschichte für sich. Vielleicht erzählen wir sie auch noch mal......

Den Namen Þerna fanden wir nicht ganz so toll aussprechbar und die Stute bekam bei uns den dänischen Namen Pernille, unter dem sie im gleichen Jahr ins Hauptstutbuch des Pferdestammbuchs eingetragen wurde und mit dem sie durch ihre Kinder recht bekannt wurde.

Pernille gewöhnte sich nur langsam an die neue Umgebung, oft blickte sie Richtung Norden - Heimweh nach Dänemark oder Island?. Sie war immer brav, aber sehr vorsichtig und schien in der ersten Zeit ganz schön im Streß zu sein, auch beim Reiten, was sich dann immer durch leichten Durchfall oder auch nach wenig Anforderung durch schnelles Schwitzen bemerkbar machte. Wir ließen ihr gerne die Zeit, war ja egal.

Pernille war ein sehr kluges, aufmerksames, sehr starkes und leider unbestechliches Reitpferd, mit bequemem taktklarem, leicht zu reitendem Tölt im Mitteltempo, etwas gelaufenem Trab und Galopp und sehr ordentlichem Rennpass. Man hatte immer ein komfortables Sitzgefühl. Sie war außerordentlich zuverlässig, sehr trittsicher, scheute nie und ging für ihren Menschen ohne zu zögern durch Dick und Dünn, wenn dies so ausgehandelt war. Sie hat nie gelernt, ganz ruhig an einem Fleck mit ihrem Reiter zu stehen. Nonni prägte damals den wohlwollenden Satz: "Sie mag halt nicht stille stehn" Wir benutzen ihn heute noch für das eine oder andere Pferd.

Dennoch, mein Reitpferd wurde sie nie wirklich......

...und so übernahm Uwe Pernille ganz schnell. Inzwischen war die braune Stute richtig in Appen-Etz zu Hause und wurde kerniger und selbstbewußter. Eine starke Persönlichkeit mit viel eigenem Willen lernten wir nun kennen. Ich erinnere mich daran, daß sie eines Tages unter keinen Umständen in eine bestimmte Richtung, die Uwe ausgesucht hatte, gehen wollte. Er verhandelte mit ihr über den gewünschten Weg ca. eine halbe Stunde auf einem gepflügten Acker, der da gerade so am Weg lag. Sie ritten hin und zurück und wieder hin und her, bis Pernille mit weißem Schaum bedeckt die Friedens-Fahne schwenkte und deutlich kundtat: ich gehe mit dir überall hin, du bist der Chef

Ich glaube, Uwe war auch froh, als es geschafft war, er war aber nicht weiß geschwitzt, sondern eher rot....

Danach hat es zwischen den beiden nie wieder eine Auseinandersetzung gegeben.

Inzwischen bekam Pernille im Jahr 1986 ihr erstes Fohlen, die braune Frigg. Wir waren ganz schön begeistert und sehr stolz auf dieses erste sehr große und schöne Fohlen, und natürlich auf die Stute, die problemlos gefohlt hatte und eine coole Mutter war. Frigg bekam später bei der Fohlen-Registrierung im PSB eine Fohlenprämie.

Im gleichen Sommer wurde in Neukirchen(Nordfriesland) das ebenfalls braune Fohlen Fló vom Vossbarg geboren. Beide waren Kinder des oben erwähnten Glaður frá Ytra Skörðugili, aber bis auf die Farbe ganz unterschiedlich.

Im Januar 1987 war Arbeit angesagt, wir fuhren Pernille zu Nonni nach Faxabol. Den hatten wir auf Amrum kennen gelernt.....es kam unsere "Nonni Zeit", oder auch Zeit mit Nonni . Er sollte unsere Stute auf die Materialprüfung im Mai vorbereiten.

In diesem Frühjahr gab es die ersten deutlichen Anzeichen von Sommerekzem, schade, wir hatten gehofft, daß es die Stute nicht erwischt.

Neben der Materialprüfung war damals als Leistungsprüfung eine Strecke im Schritt, Tölt und Galopp zu absolvieren. Ob Nonni dafür trainiert hatte? Wir haben ihn nicht gefragt, es wird uns wohl für immer verborgen bleiben. Die 300 m Schritt schafften sie problemlos in 2.33 Min, 750 m Tölt in 2,01 Min, aber der Galopp......au weia...Ich glaube nicht, daß Nonni gewußt hat, wie lang 1000 m sein können, alle dachten, die beiden schaffen es nicht, das sah auf den letzen metern schon so aus, aber...oh Wunder: 1000 m Galopp in 1,59 Min. Haarscharf!!! Glück gehabt Nonni!

Die Materialprüfung lief recht erfolgreich, wir waren mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn wir unsere Stute natürlich viel besser gesehen hatten.

Sauer allerdings war ich über den Richterspruch und beklagte mich bei Marlise, die reingeschrieben hatte, daß die Stute sich an der Hand ausgesprochen unleidlich gezeigt hatte. Zwar hatte das tatsächlich jeder gesehen, das aufzuschreiben aber empfand ich als Makel für die Stute, sozusagen für immer auf Papier gebannt. Das ging doch gar nicht, denn Pernille war immer freundlich und umgänglich und wir schrieben dies Verhalten Nonni zu, der doch garantiert nicht Vormustern geübt hatte. Heute wissen wir es besser.

Da immer noch die Zeit mit Nonni war, nahmen wir in dem Jahr auch gleich den dort stehenden schwarzen Hengst Saer frá Akureyri für unsere Stute, was uns im Frühjahr 1988 den leuchtend roten Hengst Samson bescherte.

Pernilles Sommerekzem verschimmerte sich langsam immer stärker, war durch keine Behandlung so richtig in Schach zu halten, die Offenstallhaltung mit Paddock und nur Heu funktionierte noch am besten.

Genau wie Frigg und Samson wurden dann auch Tangó im März 1990 und Ásta im April 1991 früh im Jahr geboren, um möglichst viel Zeit vor Ausbruch des Sommerekzems für die Mutter beschwerdefrei zu haben. Die Offenstallhaltung fanden wir für die Fohlen nie optimal, Die Mutter stellte sich den ganzen Tag in den abgedunkelten Stall, das Fohlen lief draußen herum. Aber eine bessere Lösung gab es nicht.

Pernille hat uns zum Schluß zu einer Entscheidung gezwungen. In ihrem letzten Sommer mit Ásta bei Fuß, deckte Petur fra Nibstrub (Besitzerin Karin Purrucker) bei uns in Appen-Etz. Pernille wurde nicht tragend, das Sommerekzem war bei ihr sehr heftig ausgebrochen. Die Stute bekam zudem Durchfall, der durch keine Veränderung der Fütterung oder irgendeine Behandlung, nach konservativer oder alternativer Methode, in Griff zu bekommen war. Die Stute wurde zusehens dünner und klappriger. Wir wollten weder, daß sie leidet, noch daß sie möglicherweise zum Festliegen kommt.

Und deshalb entschieden wir, sie zu erlösen, und schläferten sie am 19. Februar 1992 ein.

Es hat uns außerordentlich weh getan, diese wunderbare Stute zu verlieren.

Ihre (leider viel zu wenigen) 4 Kinder haben alle die Materialprüfung mit gutem Ergebnis abgelegt. (Durchschnittsnoten folgen)


Ihre Kinder:

 


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