Islandpferde Gestüt Vossbarg

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Islandpferde Gestüt Vossbarg
Galerie Tango vom Vossbarg
Tangó mit Martin Güldner 2001 in Osterbyholz, Foto:Höbbel
Ein Foto von Sabine Schleehauf
Tangó 1998 mit Silke Köhler während der Norddeutschen Sportmeisterschaft in Görnitz, Foto: Stührenberg
Tangó mit Svenni Hjörleifsson auf dem Kronshof 1998, Foto: JS
Sommer 1990
Sommer 1990
Tango vom Vossbarg, * 29. März 1990

Hrekkur von Friedrichshof

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Skarði 895 frá Syðra-Skörðugili

Kulur 746 frá Eyrabakka

Kvika 3341 frá Hesti

Von 3212 frá Hesti

Noekkvi 260 frá Hólmi

Rispa frá Oexney


Besitzer: Sabine Schleehauf

Prüfungen

  • IPZV-Materialprüfung in Schneverdingen-Lünzen am 18.04.1998


Geschichte
Tango hat einen sehr besonderen Werdegang erlebt. Ob das alles gut war und ist, wage ich - mit den Kenntnissen die ich heute habe - zu bezweifeln. Inzwischen glaube ich, nein weiß ich, dass bestimmte Ausbildungsgänge ihn zu einem Durchgänger machten und auch viele Orts- und Personenwechsel sein Pferdeleben nicht gerade verschönten. Pferde, die über viel "Potenzial" verfügen, haben es oft nicht gerade leicht.....

Heute würde ich all so etwas bei meinen Pferden nicht mehr zulassen!

Aber nun die Geschichte:
Ende März im Jahr 1990 geboren, zeigte er uns an den ersten zwei Lebenstagen Tölt. Den haben wir danach jahrelang nicht wiedergefunden. Was ich aber sah, war ebenso wie der Trab beeindruckend, elastisch, tänzerisch, was dem kleinen Braunen den Namen Tangó einhandelte.

Das Fohlen war groß und stark und hatte viel Durchsetzungspotenzial, wir entschieden, ihn recht früh, im Alter von 10 Monaten zu kastrieren. Eine gute Entscheidung.

Im Verlauf der Jungpferdejahre standen immer mal wieder Leute am Zaun und meinten: so ohne Tölt, das wäre ja nichts, den sollte ich man günstig weggeben.

Ich weiß nicht wieso und warum, ich mochte das Pferd und glaubte an seine Möglichkeiten, Bewegung hatte er, wenn auch nur im Trab.

Der starke Wille blieb, was nicht ganz einfach war. Der Wallach war in der Lage, im Schritt am Halfter ganz "klamm-heimlich" die Führung zu übernehmen und seelenruhig und gelassen durchzugehen. Man mußte höllisch konzentriert sein, um diesem Moment vor der "pferdischen Machtübernahme" voraus zu sein.

Tangós Grundausbildung im Alter von vier Jahren fiel in unsere Andreas Trappe Zeit. Das erste Reiten war unauffällig. Getöltet wurde er nicht. Als wir Tangó abholten, gab Andreas uns mit auf den Weg: Der Wallach braucht viel Dressurarbeit! Das ist die Möglichkeit, um zum Tölt zu kommen....wird aber schwierig sein.

Zu Hause angekommen kletterte ich eines Tages frohen Mutes auf meinen großen braunen Wallach, er war das Pferd, was ich so gerne reiten wollte, auf den ich so lange gewartet hatte und immer wieder Käufer abgelehnt hatte.

Mein brauner Lieblings-Wallach zeigte mir ganz schnell, wer der Chef war.......ich jedenfalls war es nicht.

Im Herbst 1994, Tangó war gerade 4 1/2 Jahre alt, kamen Kaufinteressenten, die aber wollten das Pferd als erstes mit auf einen Lehrgang nehmen, ich lehnte ab.

Ich hab dann viel an der Longe mit ihm gearbeitet, was meine Stellung und Ansehen bei Tangó enorm verbesserte.....ich stieg in eine höhere Position auf.

Etwas Ordentliches anfangen - was für ein Reitpferd gut ist - konnte ich dennoch nicht mit Tangó. Er stand meistens auf der Weide, stark und mächtig, und freute sich. Schlecht gelaunt war der nie! Nur einmal wollte er die arme junge Rán durch den Zaun von der Weide jagen, es gefiel ihn nicht, dass wir die Stute in seine Herde stellen wollten. Schwerer Fehler von uns, das macht man auch nicht einfach so mal eben!

Was war zu tun mit diesem schönen Pferd.....guter Rat war teuer...ich glaubte immer noch an die Qualitäten von Tangó. Nur auf der Weide rumzustehen war schon ein bißchen zu wenig für ein Reitpferd.

Sveinn Hjörleifsson hatte 1997 erfolgreich unsere Ásta, Tangós Schwester, in der Materialprüfung geritten, probieren schadet ja nichts, dachten wir, versuchen wollten wir gerne, ob aus dem Wallach etwas herauszuholen war und so kam Tangó zum Jahresende 1997 zum Bockholts-Hoff.

Das Ergebnis war grandios und schon überraschend: Nach ca. vier Wochen rief Svenni an, wir sollten unbedingt schnell vorbei kommen und gucken.

Er ritt Tangó auf der langen Einfahrt zum Hof vor. Sveinn hatte den vierten Gang eingelegt. Ich kannte den Wallach fast nicht wieder, Tölt mit großen weiten Bewegungen.

"Svenni, wie hast du das gemacht?" Meine Frage beantwortete er mit einem hintergründigen Lächeln: "Ich weiß nicht genau.....viel Dressüüüüür".

Svenni benutze im Zusammenhang mit Tangó später noch oft das Wort Dressur, lang und genüßlich zog er das Wort zu "Dressüüüüür".

Tangó blieb auch nach der Materialprüfung in Schneverdingen und lief auf dem Kronshof seine ersten Ovalbahnprüfungen mit Svenni. Eigentlich war das prima, aber nicht mehr, als Sveinn morgens um acht Uhr nicht zur Prüfung kam - Tangó kam auch nicht - wegen reichlich Genuß von alkoholischen Getränken am Vorabend (nicht Tangó) mit seinen isländischen Trinkbrüdern. Sie hatten den großen Sieg - welchen ? - von Tangó schon mal vorab gefeiert.

Na gut.... Sveinn war irgendwann dann bald Geschichte bei Silke, sie fragte mich, ob sie Tangó reiten dürfe. Wir hatten nichts dagegen, über ihren Reitstil machte ich mir überhaupt keine Gedanken. Ulrike war zu der Zeit gerne und viel mit Lára und auch mit Samson auf dem Hof in der kameradschaftlichen und fröhlichen Gemeinschaft der Mädchen zum Reiten und Spaß haben. Das verstand Silke gut, die Mädels zu motivieren und ihnen Mut zu machen.

Tangó war in der darauf folgenden Zeit auf vielen Turnieren mit Silke zu sehen. Beide waren bald recht "berühmt", auf jeden Fall sehr beachtet. Nicht weil Tangó so grandios gehen konnte - das konnte er tatsächlich - mehr weil er so klasse rennen, sprich durchgehen, konnte. Man sah immer wieder sensationslustige Menschen an der Bahn stehen und vielleicht wurden heimlich Wetten abgeschlossen, ob er es tat oder sie ihn in Griff behielt. Ein tolles Paar!

Da eigentlich klar war, dass ich, übrigens Ulrike ebenfalls, den Wallach nicht reiten wollte, geschweige denn hätte reiten können, entschieden wir, ihn an Silke zu verkaufen. Auch eine nicht ganz so leichte Nummer.......Silke war ein harter Verhandlungspartner, aber ich ein sturer Schleswig-Holsteiner und hätte der Preis nicht gepasst, hätte ich Tangó zu uns auf die Weide gestellt. So übel wäre das für ihn auch nicht gewesen.

Hier endet eigentlich unsere Vossbarg Tangó Geschichte, ich verkaufte ihn am 04.11.1999.

Wenn mich ab da nicht immer wieder IPZV-Richter, Reiter oder Zuchtrichter angesprochen hätten um sich nach dem Befinden von Tangó zu erkundigen, oder aber die merkwürdige Frage zu stellen, was ist eigentlich mit "deinem" Tangó los, aller Glanz ist weg, er wirkt nicht mehr kraftvoll, usw...

Was sollte ich sagen, ich wußte es nicht. Silke hatte Tangó irgendwann in einem Anfall von Wut oder Ärger über eine mal wieder mißglückte Prüfung direkt noch während der laufenden Prüfung an Martin Güldner weiterverkauft, so von Pferd zu Pferd beim Reiten.

Martin Güldner versuchte dann den Wallach von Grund auf neu auszubilden, meiner Ansicht nach zum Scheitern verurteilt. Dem Pferd ging es in der Zeit nicht wirklich gut. Letzlich verkaufte er ihn weiter, ich weiß nicht an wen. Jedoch konnte man zum Glück Tangó in den letzten Jahren wieder mit seiner tollen Ausstrahlung recht erfolgreich in Prüfungen unter Annelie Glässing laufen sehen.

Wir hoffen sehr für das Pferd, dass das Hin und Her ein Ende hat und Tangó sein Zuhause gefunden hat und vor allen Dingen behalten kann.

Vielleicht haben wir Glück und hören einmal Aktuelles von Tangó. Wir würden uns freuen.


    Islandpferde Gestüt Vossbarg

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