Islandpferde Gestüt Vossbarg

Islandpferde Gestüt Vossbarg

Gedanken zum Hundekauf

Bibi und Vinur

13. Januar 2021

Noch nie - weder in den 90ziger noch in den letzten Jahren - war es eine Schwierigkeit für uns, unsere Welpen in die allerbesten und passendsten Hände abzugeben. Es waren meist sogar vor den zu erwarteten Geburten die Zukünftigen beisammen und darüber hinaus noch wenige in der Warteschleife, mit der Hoffnung, vielleicht doch einen Welpen abzukriegen, weil ein anderer abspringen könnte.
Es war immer entspannt und angenehm, oft gab es vorab einen Erstbesuch, bei der wir die Zuchtstätte zeigen konnten und uns gegenseitig kennenlernen. Aber den einen oder anderen kannten wir sowieso schon, denn die „Gemeinde der Islandhundeliebhaber“ ist (war) nicht so groß. Auch war bisher der eine oder andere „Wiederholungstäter“ und hatte zuvor schon einen Islandhund, zum Teil sogar Nachfahren von Jonas aus unserer Vossbarg Zucht.
Die Beliebtheit und der Bekanntheitsgrad der Rasse ist in den letzten Jahren zweifelsfrei gestiegen, nicht zuletzt durch Fernsehbeiträge mit Islandhundezüchtern. Natürlich schmelzen die Zuschauer dahin, wenn die IMMER super süßen Welpen durchs Fernsehbild purzeln. Soweit so gut oder auch nicht gut, aber ich gehe weiterhin davon aus, dass jeder Züchter genau schaut, wem er seinen Welpen gibt.
Seit dem letzten Jahr mit der Corona Pandemie ist alles anders.
Die Anfragen, der Run auf Welpen ist immens. Das sagen nicht nur wir Islandhundezüchter, bei allen anderen Rassen sieht es wohl genauso aus, ebenso ist es in der Pferdezucht.
Zu einem guten Teil hängt das mit der Pandemie zusammen, viele sind im homeoffice, sie haben mehr Zeit, können auch nicht reisen oder wollen sich etwas Schönes gönnen in diesen nicht so einfachen Zeiten. Ein Übriges tut ganz sicher das Internet mit Rassebeschreibungen, welcher Hund passt am besten. Da kann man bei dem „Schöngeschreibe“ schon mal leicht auf den Islandhund kommen.
Seit dem letzten Frühjahr, kommen alle paar Tage Anfragen rein. Manche lesen sich gut, aber bei vielen grüble ich, wie es überhaupt möglich sein kann, an einen Hund, egal welcher Rasse, zu denken. Hier ein paar zufällig gewählte Beispiele:
Wir haben ein 4 jähriges Kind, der Hund soll für das Kind zum Spielen sein
Wir haben eine Wohnung im 3. Stock in der Stadt und außerhalb einen Garten (400 qm) , wo wir hingehen können.
Wir haben 3 Kinder und eine Katze, es fehlt uns ein Hund.
Usw...usw...usw...
Glaubt mir, ich beantworte wirklich jede Anfrage. Sehr oft frage ich nach, wieso die Anfragenden ausgerechnet auf den Islandhund gekommen sind.
Es stellt sich heraus, dass oft freundliche, sehr geschönte Rassebeschreibungen zu Rate gezogen werden: Islandhunde jagen nicht, man kann sie also immer freilaufen lassen, die Bellneigung kriegt man immer in Griff, sie sind ganz leicht zu erziehen, überhaupt, sie sind sehr gute Hunde für Anfänger. Usw...usw....
Und mit den Anfragen geht es bereits munter in diesem Jahr weiter, ich beantworte jede Mail und erzähle ein wenig über unsere Islandhunde, nämlich die „ungeschönte“ fröhliche Wahrheit.
Islandhunde waren schon immer tolle und spezielle Hunde, früher sehr oft oder meistens auf den Islandpferdehöfen zu finden. Das war und ist garantiert auch heute ein passender Wohnort für einen Islandhund, dort kann er sich um Haus und Hof kümmern, manchmal sogar Tiere ( Schafe, Pferde ) hüten und hat immer Menschen um sich.
Nun kann ja nicht jeder Hundebesitzer seinem Islandhund einen ganzen Hof mit allem bieten. Aber es gibt viele gute und passende Alternativen, die ebenfalls ein glückliches Hundeleben versprechen.
Unsere Rasse möchte Beschäftigung, zum Teil in Form von Bewegung, wichtiger aber sind Aufgaben für den Kopf. Der Islandhund ist intelligent und schnell. Er will „arbeiten“. Er ist und bleibt ein Arbeitshund/Hütehund, das darf man nie vergessen. Manche Hunde neigen zum Treiben, sie reagieren stark auf Bewegungsreize. Jogger, Fahrradfahrer, Autos, Trecker, Hasen oder Rehe...alles was sich schnell bewegt, reizt zum lautstarken Kläffen und Hinterherrennen. Vom Jagen ist man dann nicht mehr weit weg, das muß man einfach wissen. Diesen Hunden mangelt es oft an einer guten Impulskontrolle. Aber keine Sorge, hier kann man einiges üben, wenn man konsequent dran bleibt.
Zum Glück gibt es auch viele Hunde mit sehr guter Impulskontrolle, wer so einen Isi sein Eigen nennen darf, hat das große los gezogen! Mit denen ist das Leben fast mühelos.
Die Bellneigung ist auch ein Thema, auch hier gibt es viele Varianten, die man nie unterschätzen darf. Wenn man von früh an den Bellfreudigen klar macht, dass man das nicht möchte, kann man ne Menge passabel hinkriegen. Aber eben nicht bei allen.
Ja ja, Islandhunde sind bunt und sehr vielfältig, im Aussehen wie im Charakter!
Was sie aber alle gemeinsam haben: sie zaubern den meisten Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Sie sind sehr charmant, sie sind immer fröhlich und gut gelaunt, sie lieben alle (fast alle) Menschen und ganz besonders Kindern, sie lernen schnell und gerne (auch Blödsinn) , hübsch sind sie auch!
In passenden und konsequenten Händen sind sie die tollsten Hunde überhaupt!
Ich hoffe so sehr, dass der Islandhund niemals zu einem Modehund wird, das würde der Rasse mit Sicherheit enorm schaden.
Wir Züchter haben das in der Hand!


Vinur
Bibi im Hundegarten
Unser Schwede im Krabatenmoorbach
Erinnerung an eine schöne „Kinderzeit“ in Schweden. Vinur liebt fließende Gewässer, kalt dürfen sie auch sein
Traumhaftes Licht heute über den Vossbarg Weiden
Vinur und Bibi

 

Islandpferde Gestüt Vossbarg

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