Islandpferde Gestüt Vossbarg

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Islandpferde Gestüt Vossbarg
Galerie Lára vom Wiesenhof
am 28. April auf der Sommerweide
Ruhen gemeinsam in der Mittagshitze
Lára mit Gamma
auf der Sommerweide im April mit Björk
Lára am 14. November
Lára im Rapsfeld
Lotta, Lára und Ulrike, ein paar Spaßbilder
Galopprennen auf dem Bockholts-Hoff/Schneverdingen
1988, die einjährige Lára mit ihrer späteren Reiterin
1988, Lára, ein schöner Jährling
1995, ein super Team für viele Jahre
1995
Lára

Lára vom Wiesenhof, 24. Juni 1987 - 08. März 2016

08. März 2016

Heute haben wir unsere alte Lára eingeschläfert. Es war ein wirklich nicht einfacher Schritt, das zu tun. Lange Denkprozesse und Überlegungen gingen voraus, wir hatten sie schon bereits seit zwei Jahren sehr im Blick. Alte Pferde muß man einfach immer genau beobachten.

Wichtig und entscheidend für uns war und ist immer das gute und zufriedene Leben eines jeden Pferdes in der Herde. Solange das problemlos möglich ist, ist alles gut.

Und das war die vielen letzten Jahre mit unserer Lára so. Sie war die uneingeschränkte Chefin der Herde, was sie stets sehr unaufgeregt und souverän wahrnahm. Ein leises Schlackern mit dem Kopf, einmal kurz die Ohren angelegt, sofort gehorchte jeder in der Herde. Nächste war und ist in der Rangordnung Rán, die Lára viel Arbeit abnahm. Also z.B. die Herde zusammenrufen und hinter einzelnen Pferden hinterher rennen, die nicht in der Spur sind. Dafür hatte Lára ihre Rán. Lára hatte alles im Blick! IMMER! Ich bin mir da sehr sicher. Denn... obwohl sie meist abseits der Herde graste und auch ruhte, war sie stets als erste da, wenn's durch ein geöffnetes Tor ging. Dann kam sie mit Power und Full Speed im Rennpassgaloppmodus herbei.

In ihren letzten Lebensjahren plagte sie die Arthrose, sie hatte Probleme, beim Hufe machen, die Beine anzuheben. Trotzdem war sie super schnell, wenn's ihr wichtig war.

Jetzt in den letzten Wochen war sie zwar immer noch Chefin und zeigte das auch, was aber durchaus von den jüngeren Pferden in Frage gestellt wurde. Sie hielt sich meist weit abseits von der restlichen Herde.

Sie magerte sehr ab, wir dachten noch über eine größere Zahnbehandlung nach. Aber Lára war nie den Tierärzten zugetan. Da war sie ängstlich und bei unbekannten Personen sowieso. Sie war überhaupt ein sehr distanziertes zurückhaltendes Pferd in all den vielen Jahren bei uns auf dem Vossbarg. Uwe konnte sie in ihren 29 Jahren bei uns niemals einfangen. Ulrike, ihrer Bezugsperson, folgte Lára ohne wenn und aber und ich kriegte sie meistens, wenn ich es klug anstellte und auch ein Bestechungs-Leckerli mitbrachte. Manchmal trixte sie mich aber aus, nahm das Leckerli und weg war sie....

Wir haben entschieden, ihr alle Maßnahmen, die das Leben vielleicht um ein paar wenige Monate verlängert hätten, zu ersparen, weil sie  einfach unbekannte und fremde Dinge fürchtete.

Lára vom Wiesenhof, sie war über viele Jahre lang die einzige , einmalige und sehr schwarze Rappstute auf dem Vossbarg! Übrigens stimmten die Angaben der Abstammung in ihrem Equidenpass nicht eindeutig mit denen im WorldFengur überein...hmmm...geklärt das konnte nicht werden.....egal... Schwamm drüber...Das Pedigree war uns nie wichtig.
29 Jahre sind ein langer niemals wegzudenkender Lebensabschnitt.

Lára war eine ganz besondere , eine außergewöhnliche Stute, eine echte Persönlichkeit auf dem Vossbarg. Sie wird uns nachhaltig und in immer guter Erinnerung bleiben, gibt es doch so viele tolle, spezielle, lustige, aufregende, manchmal auch "oh Hilfe nein Lára, das gibt's doch nicht" Geschichten um sie herum.

Vorgeschichte

Im Frühsommer 1987 kam es meiner Freundin Doris in den Sinn, einmal - wieder einmal - Pferde anzuschauen, sie suchte eine Stute für die Zucht. Und sie schnackte mich und unsere Männer mit, was aber eigentlich gar nicht so schwer war. Ich guckte immer schon gerne Pferde an. Nicht aber, daß wir hier im Norden suchen sollten, nein, wir brachen in Richtung Schwarzwald auf. Doris hatte den Wiesenhof ausgesucht, der zu der Zeit mit guten Pferden schon mächtig im Geschäft und am Markt war. Klar... das Beste war ja gerade gut für uns! Gesagt....getan.....

Wir fuhren eine ganze Nacht hindurch und als wir am Morgen dort ankamen, war nicht Schlafen angesagt, ne, es ging sofort los, Pferde angucken. Uwe und ich waren leicht überwältigt von der Menge der Pferde, den riesigen Stutenherden. Alles in allen standen wohl ca. 250 Pferde auf dem Hof.

Bruno Podlech wurde nicht müde, die Fohlen mit Hilfe seiner Hunde immer wieder vor uns herzutreiben. Die kannten das offensichtlich auch und machten voll die Show. Wir waren schwer beeindruckt von den Gangqualitäten, es waren teilweise riesige Trabtritte zu sehen, Tölt weiß ich nicht mehr so genau, kann gut sein und ist wahrscheinlich, daß wir mehr oder nur auf den Trab geachtet haben. Und dabei übersahen wir, daß die Fohlen mächtig in Spannung und Erregung waren. Aber egal, es spielte für uns keine Rolle. So viele schwarze Tiere, eins schöner als das nächste, und wie waren die auseinanderzuhalten? Ich glaube, in die Hufe waren Nummern eingeritzt oder gebrannt.

Als wir denn endlich alles gesehen hatten und komplett die Übersicht verloren hatten, kaufte Doris ein braunes und ein schwarzes Fohlen und wir ein ganz schwarzes zu einer ungewöhnlich stattlichen Gesamtsumme, aber mit etwas Rabatt wegen Kauf von drei Pferden. Großzügig!

Und so fuhren wir dann wieder gen Norden mit der Versicherung, außerordentliches Stutenmaterial mit Zukunft eingekauft zu haben. Was auch immer das bedeuten sollte? Aber die Hoffnung, welch eine Freude, fährt ja immer mit.....

Geschichte

Lára kam dann im Herbst 1987 ganz allein mit dem Transporter von Ingo Müller aus dem Schwarzwald angereist. Sie war sehr klein und rabenschwarz und sehr eingeschüchtert. So großartige Bewegungen wie unser Fohlen auf dem Wiesenhof zeigte sie uns eher nicht. Ein großes Pferd wurde sie im Verlauf der nächsten Jahre nicht. Und sie blieb immer etwas neutral mit uns und scheu, d. h. auf der Weide konnte man sie nie ohne weiteres einfangen.

Wir hatten uns ja eine Stute zur Zucht ausgesucht und deshalb ließen wir sie früh decken. Sie bekam vierjährig ihr erstes Fohlen Bersi vom Vossbarg, ein ganzer Kerl!

Ganz früh im Jahr 1992 wurde sie von Andreas Trappe - es war unsere Andreas Zeit - eingeritten und bestritt im selben Jahr, kurz vor ihrem fünften Geburtstag, ihre IPZV-Material-Prüfung mit Endnote 7,99. Die Charakternote fanden wir nicht ganz fair und nicht gerecht für das junge Pferd. Sie flippte leicht aus, als ihre Stallkollegin weggeführt wurde, leider zu einem Zeitpunkt als die Gebäudebeurteilung gemacht wurde und sie still stehen bleiben sollte.  Aus heutiger Sicht denke ich auch, daß wir Lára in ihrer Reitpferde-Entwicklung viel zu wenig Zeit gelassen haben, viel zu früh hat sie diese schwere Materialprüfung absolviert. Und das machte sie ja erstaunlich gut. Aber die Seele des Pferdes haben wir dabei gar nicht beachtet.

1993 wurde ihres zweiten Fohlens Eik vom Vossbarg geboren, was leider recht früh an Sommerekzem erkrankte. Ich hatte Lára ausprobiert und fand sie als Reitpferd nett, sehr bequem, aber auch etwas - Verzeihung Lára - langweilig.

Pferdewechsel

Genau zu der Zeit mussten wir Ulrike aus Sicherheitsgründen unsere Dögg als Reitpferd wieder wegnehmen. Uns war zu Ohren gekommen, dass Ulrike auf dem Weg zu ihrer Reitstunde im Dorf zum Anhalten - und Dögg war schnell wie der Pfeil unterwegs - abspringen musste. Das war ja gar nicht zu verantworten und Uwe und ich dachten, die brave, leicht langweilige, ausgeglichene und gut gerittene Lára wäre nun genau das richtige für unser Kind! Hatten wir uns so vorgestellt!

Ulrikes Geschichte mit Lára

Als Eik abgesetzt wurde bekam ich Lára als Reitpferd, was sie u.a. zu einem Galopprennpferd machte. In unserer Ausreitgruppe war sie immer die Schnellste im Galopp auf ausgesuchten Rennstrecken in unserem Wald. Anhalten war nicht unbedingt möglich. Interessanterweise war sie aber immer sofort im Schritt, wenn Reiter von vorne kamen, als ob sie gewusst hätte, dass so etwas höflich ist.

Leider zeigte sie ihre Begabung auch auf diversen Abreiteplätzen bei unseren Teilnahmen an Turnieren. Wahrscheinlich übertrug sich meine Aufregung kurz vor dem Start auf Lára und veranlasste sie dazu in wilden Bögen über den Platz zu galoppieren. Betraten wir allerdings die Ovalbahn oder das Dressurviereck war sie ruhig und sehr verlässlich. So konnten wir zum Beispiel auf unserem ersten Turnier in Bassum den zweiten Platz im Reiterwettbewerb erringen. Bei Galopprennen, die ab und zu auf einigen Turnieren ausgeschrieben waren, entfaltete sich ihr tolles Temperament, ihr Wille vorne zu sein - darum machten die Rennen auch so viel Spaß - und ihre enorme Kondition, die wir zu Hause auf unseren "Trainingsstrecken" erarbeitet hatten.

Im Jahr 2000 begab ich mich dann mit Lára in den Dressurunterricht zu Anja auf dem Fohlenhof. Dort haben wir sehr viel gelernt. Besonders Láras Galopp verbesserte sich von ihrem wilden Renntempo hin zu einem sehr gemütlichen und angenehmen Schaukelgalopp, der sehr schnell zu unserer beider Lieblingsgangart wurde. Mit Hilfe von Anja verbesserte sich nicht nur meine Hilfengebung, sondern allgemein die Qualität unserer Dressurvorstellungen.

Gjafar frá Hafsteinstöðum

Hrafn 802 frá Holtsmuli

Snaefaxi 663 frá Maelifelli

Jörp frá Holtsmuli

Fluga 4114 frá Hafsteinstöðum

Sörli 653 frá Sauðarkroki

Toppa 4960 frá Hafsteinstöðum

Litla-Skjona frá Syðra-Vallholti

Rodi 453 frá Skörðugili

Jarpur frá Ytra-Vallholti

Raudka frá Skörðugili

Gjosta frá Syðra-Vallholti

Skjoni 515 frá Sauðarkroki

Skjott frá Syðra-Vallholti


Ihre Kinder:

Islandpferde Gestüt Vossbarg

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