25. Januar 2018
Früher hatten wir ja zwei Hunde, Frieda und Jojo. Mehr oder weniger lebten sie allerdings als Einzelhunde, Frieda ging mit mir, Jojo fuhr mit dem Chef auf Praxis. Ab und zu hatten die beiden Zoff miteinander, da ging's dann richtig zur Sache mit Löchern in den Ohren und Beinen. Es floss auch Blut. Aber meistens verstanden die beiden sich gut. Und wir kamen insgesamt gut zurecht.
Jegliches Verständnis fehlte uns damals für Mehrhundehalter, die man hier und da draußen traf, meist pöbelte die Meute an der Leine los (also die von den Mehrhundehaltern, doch nicht unsere...) . Manchmal schien uns das total asozial. Hätten wir man bloß so etwas nicht gedacht...
...manche Dinge/Gedanken holen einen irgendwann ein. Inzwischen mit drei Hunden ja auch bei den Mehrhundehaltern angesiedelt, verstehen und sehen wir vieles anders als früher.
Einzeln betrachtet und einzeln mit einem von uns unterwegs sind Calle, Vinur und Bibi geradezu Traumhunde. Als fast wohlerzogen kann man sie bezeichnen. Klar muß ich mit den Jungs Abstand zu fremden Rüden halten, wichtige Männer halt. Aber alles in allem kommen wir gut zurecht. Bibi ist ganz schweigsam und nur nett, wenn wir zu zweit alleine unterwegs sind. Sie sorgt stets für verliebte Blicke überall.
Allerdings als Gruppe - ein Rudel ist es ja nicht - sind die drei teilweise irgendwie unerträglich. Anders kann man es nicht nennen. Spazieren gehen mit drei Hunden...den Traum hab ich schon lange ausgeträumt. Das mache ich nicht mehr. Gepöbel, Gekeife, wenn andere Hunde in Sicht kommen. Nein diese drei Hunde wollen als Gruppe keinen Kontakt zu anderen Hunden und wollen dann auch niemand kennenlernen. Basta.
Aber auf unseren Vossbarg Weiden sind die drei gerne zusammen unterwegs. Gemeinsam wird geschnüffelt, Mäuse gejagt, die dann Bibi gehören. Es wird gespielt, getobt (Vinur und Bibi). Wenn einer etwas meldet, das ist sehr oft Calle, rast die Dreier-Gang los, um gemeinsam den "Feind" in die Flucht zu schlagen. Meistens und gerne rasen sie hinter überfliegenden Vögeln hinterher. Überflüge sind nicht gestattet.
So in etwa sieht es aus mit unseren "mehreren Hunden". Ist es Quatsch, mehrere Hunde zu haben? Oft werde ich auch gefragt, ob es sinnvoll ist, einen zweiten Hund ins Haus zu nehmen? Eins ist erstmal klar, man braucht mehr Zeit, eigentlich für jeden Hund extra Zeit. Hier und da ist das alles nicht ganz streßfrei, denn jeder Hund braucht Ausbildung. Mal eben nebenbei geht das nicht. Was macht man wenn man wegfahren will? 3 Hunde unterzubringen ist auch nicht nur einfach! Müssen also mitgenommen werden. Ja wir machen das immer. Auch das ist nicht einfach.
Trotzdem...in jedem Fall sind mehr Hunde einfach toll und jeder Tag macht Spaß. Allein die extrem feine Kommunikation zwischen den dreien zu beobachten, ist ne Wucht und nicht mit Geld zu bezahlen. Wenn`s mal Streß gibt oder ne kleine Unstimmigkeit wegen eines Hühnerbeins oder eines Spielzeugs, das ist sehr selten, tragen die Jungs - mit Bibi wird nie gestritten - einen kleinen Ringkampf aus. Das ist sehr laut und hört sich gefährlich an, ab und zu gibt's einen kleinen Schmiss am Ohr oder am Auge. Nach kurzer Zeit gehen die Streithähne auseinander und lecken sich gegenseitig die Ohren. Ne, niemand ist nachtragend oder beleidigt, so etwas gibt es nicht unter Hunden. Und viele Dinge mehr kann man täglich beobachten. Hunde sind sehr soziale Wesen, da kann man sich als Mensch etwas abgucken. Bibi ist übrigens die Chafin in dieser Dreiergruppe.
Spaß macht es, mehr Hunde zu haben! Richtig großen Spaß! Wir bleiben dabei!
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