Islandpferde Gestüt Vossbarg

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Bjalla-Esja berichtet heute über ihre Arbeit „Mantrailing“

Esja und ihr Jackpot! Wann darf ich den nehmen!!!

01. November 2021

Hallo ihr Lieben, meine Ausbildung zum „Menschen suchen“ habe ich im März 2020 begonnen.
Bis jetzt hatte ich immer Glück, dass es der gefundenen Person sehr gut ging.
Die meisten vermissten Personen kenne ich allerdings auch schon lange.

Ich habe ein spezielles Mantrailing Arbeitsgeschirr, mit Beleuchtung und fünf Meter Schleppleine.
Ich finde es nicht so bequem.
OK, wir wollen damit ja auch nicht lange Gassi gehen. Ein Taucher geht ja auch nicht mit seiner Arbeitsausrüstung spazieren.

Sabine und ich bilden bei der Arbeit ein festes Team.
Anfangs wurden wir beim „Menschen suchen“ von Jutta begleitet, danach fast immer von Annabelle, die ich schon vom Welpentest und aus der Welpenschule her kenne, als ich noch ganz klein war.
Jutta war schon bei meiner Geburt zugegen und behütete mich und meine vier Schwestern sehr.
Jutta und Annabelle sind echt nett, sagen aber immer deutlich, wo es lang geht.

Wenn ich mit Unterstützung von Sabine die vermisste Person gefunden habe
(bis jetzt habe ich sie alle gefunden), zeige ich es ihr direkt an, indem ich mich ganz doll freue und hinsetze. Dann bekomme ich zur Belohnung immer meinen Lieblings Jackpot „EIN GEKOCHTES EI“.
Mmm, lecker!

Bis man so eine vermisste Person nach mehreren Hundert Metern gefunden hat, kann man in fast allen Wetterlagen viel erleben.

Wenn es los geht, muss ich mich bei Sabine hinsetzen, sie hält mir eine Geruchsprobe vor die Nase und sagt „CHECK“. Ich rieche daran, merke es mir und warte auf den Befehl „GO“.
Dann geht es los, ich gleiche immer mit den frischesten Geruchspartikeln, die der Mensch ständig verliert, mit meiner Nase ab, und folge mit Sabine am anderen Ende der Leine, der Geruchsspur.
Die frischesten Geruchspartikel sind natürlich direkt an der gesuchten Person zu finden.
Da Sabine den Geruch nicht wahrnehmen kann, zeige ich ihr an, wenn der Geruch schwächer wird, indem ich meinen Kopf hoch hebe.
Darauf folgt von ihr sofort ein freundliches Lob und hilft mir die Geruchsspur wieder zu finden, damit ich wieder die Richtung anzeigen kann, in die es weiter geht.
Beim Suchen darf ich richtig ins Geschirr ziehen (darf ich sonst nie), wobei Sabine immer versucht, die Leine straff zu halten, was ihr bei meiner Hektik nicht immer gelingt und sie mich damit dann etwas durcheinander bringt.
Wir drehen uns auch mal im Kreis, sortieren uns dann auf ein Neues und weiter geht es.
Sabine und ich unterhalten uns bei der Suche hauptsächlich über die straff gehaltene Leine, wobei Sabine auch auf meine Blickrichtung sowie Körpersprache achtet und mir immer direkt folgt.
Wenn ich mir unsicher bin (kommt mal vor), hilft mir Sabine mit ihrer Körperhaltung die Duftspur wieder zu finden.

Die Geruchspartikel werden immer wieder irgendwo um die Häuserecken, oder auf die andere Straßenseite verweht. Besonders schwierig finde ich es unter Bäumen, da gibt es den Regenschirmeffekt, der wohl durch Fallwinde und Verwirbelungen hervorgerufen wird.
Und von diesen Bäumen gibt es in den Wäldern ganz schön viele. Ist dort echt schwierig.
Zum Glück suchen wir meistens in Wohngebieten wo sich allerdings viele Fußgänger, Autos, Radfahrer andere Hunde, und ja, auch Katzen und Eichhörnchen bewegen.
Ich finde es sehr schwierig, mich dann ohne zu kläffen, auf meine Nase konzentrieren zu müssen.

Ich musste schon mal direkt durch eine Horde spielender Kinder hindurch trailen, was mir tatsächlich gelang.
Laut bellende Hunde lenken mich gelegentlich von der Arbeit ab, noch schwerer fällt es mir allerdings bei herumlaufenden Katzen, Eichhörnchen, Ballspielenden Kindern, oder etwas leckerem am Wegesrand ruhig und konzentriert zu bleiben. Das muss ich noch ausgiebig üben.

Plötzlich am Straßenrand stehende Hunde die mit mir spielen SOLLEN (möchten deren komische Menschen an der Leine gerne), erschweren mir die Suche erheblich.
Letztens stand tatsächlich so ein blöder großer schwarzer Hund mit seinem Frauchen an der strammen Leine ca. 15 Meter von uns entfernt, direkt auf meinem Trail und wollte sein Frauchen mit bösem Blick zu mir ziehen. Ich habe ihn sofort kräftig, endlos ausgebellt und gefragt, was ihm dabei einfällt sich mir in den Weg zu stellen.
Sabine und Annabelle beruhigten mich in meiner Aufregung, obwohl ich gerne noch weiter gepöbelt hätte.
OK, ich war mit meinem Suchauftrag ja noch nicht fertig – eingesehen und verstanden.
Nachdem Annabelle dem Frauchen freundlich mitteilte, dass wir genau dort JETZT vorbei gehen müssen, fragten meine anderen drei mit Warnwesten ausgestatteten Begleiter sich, warum das Frauchen mit dem blöden großen schwarzen Hund nichts merkt und sogar noch rief, dass das jetzt nichts wird mit dem vorbei gehen.
Hm, irgendwie kam sie dann doch noch darauf und ging uns aus dem Wege.
Puh, danach hatte ich die vermisste Person direkt gefunden und die Freude war wie immer riesig.

Sitz vor der gefundenen Person, dann Sabine anschauen, Lob entgegen nehmen und dann endlich den Jackpot „das gekochte Ei“ mit Genugtuung auffressen.

Das Arbeitsgeschirr wird mir danach ausgezogen, mit Halsband und kurzer Leine angezogen schauen wir zu, wie die anderen Hunde in unserer Gruppe ihre Sucharbeit meistern.
Manchmal dürfen wir nicht zuschauen, und alle anderen Hunde müssen dann im Auto warten.

Versucht es doch auch mal, es bringt echt viel Spaß und am Ende ist Hund richtig geschafft.

Viele Grüße

Bjalla-Esja




Ich habe ein spezielles Mantrailing Arbeitsgeschirr, mit Beleuchtung und fünf Meter Schleppleine. Ich finde es nicht so bequem.
Mit Beleuchtung
Mein Lieblings Jackpot EIN GEKOCHTES EI
Mein Super Jackpot
Demo Trail im Garten für meinen Bericht
Endlich! Ich darf den Jackpot verputzen!

 

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