Islandpferde Gestüt Vossbarg

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Islandpferde Gestüt Vossbarg

Robustpferde

Apríl vom Vossbarg, geb. 2007. Ein Foto von Anfang März 2008

01. März 2016

Da lese ich doch heute morgen bei Facebook : bei einer Islandpferdezüchterin hier im Norden beginnt die Abfohlsaison in ca. 12 Tagen. Die Abfohlbox ist bereit, die Kamera installiert.
Hmmm.... ja...dann sind wir mit unseren ehemals sehr robusten Pferden wirklich bei den Warmblütern angekommen. In Haltung und Aufzucht gibt es kaum mehr Unterschiede. Die Fohlen werden zum Teil sehr früh geboren, die Stute kommt zum Abfohlen in eine Box mit Kameraüberwachung. Wie geht's dann weiter? Kommen die kleinen Fohlen dann mit Mama gleich raus in die noch kalte wilde Welt? Da muß ich noch ein bißchen recherchieren, ich weiß es gerade nicht.
Auch das Äußere unserer Islandpferde verändert sich langsam aber stetig. Zuchtziel ist ein Pferd mit längeren Beinen, deutlich eleganter im Exterieur, es erinnert in vielen Punkten inzwischen an ein Reitpony. Die eher ursprünglichen , kurzbeinigeren , sehr kräftigen Pferdetypen sind nicht mehr so gefragt. Es kommt auf die "guten" Reitpferdepoints an, gewünscht wird ein gut ausbalanciertes Reitpferd.
Ich glaube, das ist in jedem Fall wünschenswert und das möchte jeder gerne reiten. Ich bin sehr sicher, dass auch viele der eher altmodischen Pferde über eine gute Balance verfügen und dem Reiter sehr viel Spaß machen.
Ups fast vom Thema abgekommen, es geht ja hier um die Frage nach der Robustheit.
Künstliche Besamung, Abfohlen im Stall, überhaupt Stallhaltung, elegante hochbeinige Pferdetypen , immer mehr Bewegung in Richtung hoch und weit und einiges mehr tragen sicher gut dazu bei, dass die Robustheit dahin schwindet.
Wir müssen uns fragen: was wollen wir eigentlich mit und von unseren Islandpferden, was wollen die meisten Menschen, die Islandpferde besitzen und reiten? Sicher ist, dass bestimmt alle sehr gerne mal hier und da auf Turnieren unsere hochdotierten Pferde bestaunen und bewundern mögen. Ja die Show ist toll und tolle Pferde zu sehen, macht Gänsehaut. Und dann gehen die meisten von uns wieder nach Hause und genießen zusammen mit ihren "normalen" Pferden schöne Ausritte, nette Lehrgänge, oder einfach Zeit mit ihren Pferdchen draußen auf der Weide und in der Natur fernab vom Turniertrubel.

Unsere früheste Fohlengeburt war an einem 29. März, das war Tangó vom Vossbarg, die anderen drei Pernille Kinder Frigg, Samson, und Ásta wurden im April geboren. Wir haben das damals sehr bewußt so gemacht, weil Pernille Ekzemerin war und so früh im Jahr wenig Probleme hatte.
Aber alle Fohlen wurden stets draußen geboren auf sauberen trockenen Flächen oder wenn möglich auf der Weide. Und alle unter guter Beobachtung und Aufsicht durch uns, allerdings nicht mit Hilfe einer Kamera. Och die hätte ich aber durchaus schon mal gerne gehabt.

Auch sonst leben unsere Pferde weiterhin so robust wie möglich. Künstliche Besamung wollen wir nicht oder andere Zwangsmaßnahmen beim Deckakt. Es hat immer Gründe, wenn eine Stute nicht will oder ein Hengst eine Stute ablehnt.

Stallhaltung...ja ab und zu hätte ich das auch ganz gerne, zugegeben. Besonders in diesem Winter mit all dem vielen Regen. Aber wenn ich dann unsere fröhlichen und sehr robusten Pferde beobachte, wie sie zufrieden auf unseren super trockenen matschfreien Winterflächen leben, dann überwinde ich meine ganz persönlichen Wunsch nach einem Stall.

Interessanterweise ist bei vielen heutigen Islandhunden, die ja eigentlich auch sehr ursprünglich und sehr robust sind, eine bißchen ähnliche Tendenz zu sehen. Manchmal trifft man auf unnatürliche Haltung und Aufzucht - ich verabscheue z.B. das Bällebad, wozu soll das gut sein? -, erzwungene und künstliche Deckakte, "Verpütschern" einer an sich sehr harten und wirklich gesunden robusten Rasse, viele inzwischen weit weg von dem, was ihre Ursprungsbestimmung war , nämlich das Treiben von Schafen und Pferden. Warum bloß? Ja okay, blöd von mir, wer kann schon Pferde und/oder Schafe halten, damit sein " Hütitüti" Islandhund seiner Bestimmung folgen kann. Da hab ich jetzt doch gerade völlig falsch gedacht.
Nein, aber viele Islandhunde haben diese Idee gar nicht mehr, außer kläffen, das können sie ja immer gut! Na ja vielleicht ist es ja auch gut so, also nicht das mit dem Kläffen sondern das nicht mehr Treiben wollen. Die Rasse verändert sich halt in die Richtung, die erfolgversprechend ist, die "der Markt" wünscht und gebrauchen kann.

Ob ich das bei den Pferden oder auch bei den Hunden gut finde?
Nein! Ich glaube nicht! Aber ziemlich wahrscheinlich bin ich auch voll altmodisch. Und ich weiß, dass viele andere Menschen auch so sind und ähnlich denken wie ich, also von den Reitern und Pferdemenschen weiß ich das, von den Hundeleuten eher nicht.


Pá vom Vossbarg, gerade mal ein paar Minuten alt, geb. am 15 . Mai 2011 auf der Weide

 

Islandpferde Gestüt Vossbarg

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